Ayurvedische Ernährungslehre

 
Was ist die ayurvedische Ernährungslehre?

Im europäischen Raum erfüllt die Ernährung meist einen ganz pragmatischen Zweck: Wir essen, um satt zu werden. Anders sieht die Sache in Asien aus. In Ländern wie Indien, Nepal und Sri Lanka ist die Ernährung ein essentieller Teil des Ayurveda, einer traditionellen indischen Heilkunst. Hier geht es nicht darum, sich völlig satt zu essen, sondern durch Nahrung die Energien im Körper auszugleichen. Essen wird als Geschenk betrachtet, das hilft, Körper und Geist gesund zu erhalten.

Dieses Verständnis von Leib und Seele hat eine lange Tradition: Ayurveda ist das älteste überlieferte Gesundheitssystem.

Im Ayurveda ist die Diät als Therapie wichtig. Dies ist so, weil der menschliche Körper ein Produkt von Essen ist. Auch alles andere (z. B. Temperament) wird von der Qualität der Nahrung beeinflusst. Fehlende Nährstoffe im Essen oder eine mangelhafte Umwandlung des Essens führen zu den verschiedensten Krankheiten.

Die Ernährung nimmt im Ayurveda einen großen Stellenwert ein. Empfohlen wird eine ausgewogene und der Konstitution entsprechende Nahrungszusammensetzung.

Zur ayurvedischen Heilkunde gehört deshalb eine spezielle Ernährungslehre, bei der ebenfalls die Doshas eine wichtige Rolle spielen. Gewürze spielen im Ayurveda eine wichtige Rolle zum Ausgleich der Doshas. Es gibt daher für jeden Konstitutionstyp andere Ernährungs-empfehlungen. Allgemeine Empfehlungen, die für alle gelten, sind:

  • nur bei Hunger essen
  • keine Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen
  • die Hauptmahlzeit mittags einnehmen
  • nie in unruhiger Gemütsverfassung essen
  • mindestens drei Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten einlegen
  • sich nicht völlig satt essen
  • frische Lebensmittel essen
  • Wasser (auch erwärmtes) und Kräutertee trinken
  • alle sechs ayurvedischen Geschmacksrichtungen (Rasa) sollten in jeder Mahlzeit enthalten sein. Diese sind süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb (bzw. zusammenziehend).

Nahrung wird im Ayurveda als Information für die Doshas angesehen. Im Idealfall werden diese Informationen in Ojas umgewandelt, eine immaterielle feinstoffliche Substanz, die auch bei positiven Erlebnissen entsteht, so die Lehre. Ojas stärkt danach die Abwehrkräfte des Körpers und verbindet Körper und Geist. Voraussetzung für die Bildung von Ojas ist jedoch ein gutes „Verdauungsfeuer“, Agni genannt. Dieses wird unter anderem beeinflusst durch die Qualität der Nahrungsmittel. Agni-Störungen äußern sich als Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen oder Heißhunger. Eine schlechte Verdauung erzeugt Mala (was man mit „Rückstände“ übersetzen kann) und Ama(„Giftstoffe“), die sich Ayurveda zufolge im Körper ansammeln. Dadurch werde der Stoffwechsel beeinträchtigt. Aber auch auf der seelischen Ebene könnten durch „unverdaute“ Ereignisse und Probleme Mala und Ama entstehen.

Nahrungsmittel werden grundsätzlich in drei Klassen (Gunas) unterteilt:

  • Sattva-Guna: Nahrungsmittel wie Milchprodukte, Getreide, Früchte und Gemüse sind süß und saftig sowie ölig. Sie verlängern laut Ayurveda die Lebensdauer und steigern die Zufriedenheit.
  • Rajo-Guna: Zu bittere, sauere, salzige, scharfe, heiße oder trockene Nahrungsmittel erhitzen der Lehre zufolge Körper und Psyche durch Überstimulation und verursachen Aggressionen. Unter anderen zählen hierzu Chili, Zwiebel und Knoblauch sowie Alkohol und andere Drogen regelmäßig in unangemessener Menge.
  • Tamo-Guna: überreife bis faule Nahrungsmittel, abgestandene oder wieder aufgewärmte Nahrungsmittel, Alkohol und andere Drogen (regelmäßig konsumiert).

Eine ausgewogene Ernährung im Sinne von Ayurveda wird als sattvisch bezeichnet. Der Konsum von Fleisch, Fisch und Eier sollten vermieden werden, da diese als Tama-Guna klassifiziert werden und zu Krankheit und Leid führen. Die Bhagavad-Gita beschreibt, daß man Nahrung zu sich nehmen sollte, die in der Erscheinungsweise der Reinheit -Sattva-Guna- ist. (Bhagavad-gita 17.7-10)

Darüber hinaus gibt es spezielle Empfehlungen für die einzelnen Dosha-Typen:

  • Vata-Typen neigen Ayurveda zufolge zu Verdauungsstörungen und sollen daher gekochte und leicht verdauliche Kost bevorzugen. Die Mahlzeiten sollten warm sein und etwas Fett enthalten. Die empfohlenen Geschmacksrichtungen sind salzig, sauer und süß.
  • Pitta-Typen haben laut Ayurveda ein starkes „Verdauungsfeuer“; sie können kalte und warme Speisen zu sich nehmen, von mittelschwerer Konsistenz. Ihre Geschmacksrichtungen sind bitter, süß und herb.
  • Kapha-Typen sollten nur mäßig gegarte und warme Speisen essen, viel frisches Obst und Gemüse. Die Geschmacksrichtungen sind scharf, bitter und herb.
  • Für Kinder wird die Ernährung der Kapha-Typen empfohlen.

Nahrungsmittel lassen sich ebenfalls in diese 3 Kategorien einteilen

Vata: Alle trockenen und bitteren Nahrungsmittel , Hülsenfrüchte , Kohl , Kartoffeln ; Bananen , Medikamente , Drogen
Pitta: Alle roten Früchte und Gemüse und fast alle Gewürze , Karotten , Tomaten , Chillies , Orangen , Mangos , Äpfel usw.
Kapha: Getreide , Milchprodukte , alles fettige und ölige , Brot , Süßigkeiten , Zucker , Honig , Gurken , Melonen etc.

Die sechs Geschmacksrichtungen

Der Ayurveda beschreibt sechs Rasas oder Geschmacksrichtungen. Der Geschmack wirkt sich nicht nur auf die Wahrnehmung der auf der Zunge befindlichen Geschmacksknospen aus, sondern auch auf die Endverarbeitung von Nahrung durch die Magensäure. Der Geschmack im Mund wird Svadu genannt und der Geschmack im Magen heißt Paka. Im Ayurveda wird z.B. Weizenbrot als süß eingestuft, obwohl der Geschmack im Mund nicht in dem Sinne süß ist, wie man es sich allgemein vorstellt. Seine Reaktion im Magen macht es erst süß.    

Die sechs Geschmacksrichtungen sind:

  1. madhura–süß
  2. amla– sauer
  3. lavana–salzig
  4. katu–scharf
  5. tikta–bitter
  6. kashai–herb

Für eine optimale Gesundheit und eine optimale Ernährung sollten die sechs Geschmacksrichtungen in einem ausgewogenen Verhältnis in der Nahrung vorhanden sein.

Thali

Dieses ayurvedische Prinzip der sechs Geschmacksrichtungen nimmt auch eine Schlüsselstellung in der Wissenschaft der Zubereitung ayurvedischer Kräuterpräparate ein. Menschen, die Pitta und Kapha ausgleichen müssen, sollten allgemein mehr bittere und herbe Nahrungsmittel zu sich nehmen.

Die ayurvedischen Churnas bzw. Gewürzmischungen sind eine praktische und bequeme Art, diese Geschmacksrichtungen in die Ernährung zu integrieren. Die westliche Ernährungsweise neigt hauptsächlich zu süßen und saueren Geschmacksrichtungen. Zu den süßen Nahrungsmitteln rechnet man Weizenprodukte wie z.B. Brot, Zerealien (Haferflocken, Müsli) und Nudeln, außerdem Reis, Milch, Eis und andere Süßspeisen.

Zu den saueren Nahrungsmitteln gehören Nahrungsmittel, die aus Tomaten hergestellt wurden wie Ketchup und Nudelsaucen, außerdem Käse, Zitrusfrüche und sauere Fruchtsaftgetränke. Zu viel von diesen saueren Nahrungsmitteln erzeugen zu viel Hitze im Körper und Menschen mit Übersäuerung oder anderen Anzeichen eines Pitta-Ungleichgewichts sollten diese reduzieren oder möglichst vermeiden. Bitteres trägt dazu bei, Pitta und Kapha auszugleichen. Es reduziert die Wasserspeicherung und wird als Stärkungsmittel für eine blockierte Leber verwendet. Es reinigt und trägt dazu bei, Brennen und Jucken zu verringern. Im Übermaß angewendet, kann es Vata erhöhen und den Körper austrocknen. Herbe Nahrungsmittel reinigen das Blut und tragen ebenfalls zum Ausgleich von Pitta und Kapha bei, im Übermaß erzeugen sie Gase und Verstopfung.

Beispiele für Nahrungsmittel und Gewürze mit bitterem und herbem Geschmack:

  • Bitter: Bittermelone und Kürbis· Japanische Aubergine· Kurkuma (Gelbwurz)· Bockshornkleesamen· grünes Blattgemüse· Gerste· Basilikum· Brennessel· Kopfsalat· Aloe Vera 
  • Herb: Apfel· Granatapfel (schmeckt sauer auf der Zunge, ist aber sowohl herb als auch bitter)· Birne· Quinoa· Hülsenfrüchte· Tofu· Sprossen· Bohnen

Versuchen Sie, einige dieser Nahrungsmittel in Ihren täglichen Speiseplan aufzunehmen. Eine einfache Art, den bitteren Geschmack zu integrieren, ist es, dem Essen beim Kochen Bockshornkleesamen zuzufügen. Ein Teelöffel Bockshornkleesamen pro Tag ist eine sehr gute Art, mehr von dem ausgleichenden bitteren Geschmack im Essen zu haben. Sie können sie in Ghee anbraten und dann Ihr Gemüse zufügen oder Sie geben sie einfach während des Kochens zu.

Kurkuma (Gelbwurz) ist sowohl bitter als auch herb. Es wird als blutreinigend und antioxidant angesehen. Ein Teelöffel davon pro Tag, den Sie in Ihrem Essen mitkochen, ist eine ausgezeichnete und billige Gesundheitsvorsorge und ist eine wunderbare Art, Ihre Aufnahme an Antioxidantien zu erhöhen.Granatapfelkerne schmecken sauer, sind aber sowohl herb als auch bitter und sind nicht pitta-erhöhend.

In den ayurvedischen Schriften werden Granatapfelkerne als pittaausgleichende Früchte und als wunderbares Herzstärkungsmittel bezeichnet. Aus Granatapfelkernen kann man leckere Tunke und Chutneys machen, die man täglich essen kann, besonders im Sommer, wenn das Pitta Dosha leicht aus dem Gleichgewicht gerät.

Obwohl alle Geschmacksrichtungen im Tagesbedarf abgedeckt werden sollen, gilt auch hier: Je nach Konstitution sollten bestimmte Geschmacksrichtungen häufiger im Essensplan enthalten sein. Vata-Typen nehmen bevorzugt Süßes, Saures und Salziges zu sich, Pitta-Typen hingegen Süßes, Bitteres und Zusammenziehendes; Kapha-Typen schließlich sollten die Geschmacksrichtungen scharf, bitter und zusammenziehend präferieren.

Neben dem Unterscheidungskriterium des Geschmacks gibt es auch jenes der Qualität. Hier unterscheidet man drei Klassen (Gunas): „Ultrareine“ beziehungsweise sattvische Nahrungsmittel (zum Beispiel Früchte, Gemüse und Getreide), die regenerieren und den Gesundheitszustand verbessern, "Muntermacher" beziehungsweise rajaische Lebensmittel (zum Beispiel alles was Scharf ist), die aufheizen und leid verursachen, und die "Ignoranten", also tamaische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier, Burger, Chips und Fertiggerichte, die die Gesundheit gefährden, den Altersprozess beschleunigen und die mentale Verfassung schwächen.


Nahrung in den drei Erscheinungen der materiellen Natur

Die Weisheit des Essens wird in der Bhagavad-Gita Gita (17.7-10) genau erklärt, selbst Nahrung - die jeder zu sich nehmen muß - ist entsprechend den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur in drei Gruppen unterteilt:

Nahrungsmittel in der Erscheinungsweise der Reinheit verlängern die Lebensdauer, reinigen das Dasein und geben Kraft, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Solche nahrhaften Speisen enthalten viel Fett, sind saftig und wohlschmeckend.

Nahrungsmittel, die zu bitter, zu sauer, zu salzig, beisend, trocken und zu scharf sind, werden von Menschen geschätzt, die sich in der Erscheinungsweise der Leidenschaft befinden. Solche Nahrung verursacht Schmerz, Leid und Krankheit.

Nahrungsmittel, die länger als drei Stunden vor dem Essen gekocht wurden, die ohne Geschmack, abgestanden, faul, verwest und unsauber sind, werden von Menschen bevorzugt, die sich in der Erscheinungsweise der Unwissenheit befinden.

Getreide, Hülsenfrüchte, Milch und Milchprodukte, Nüsse, Gemüse, Obst, Zuckerrohrprodukte etc. fördern sattva-guna im Menschen, wenn sie in rechter Weise zubereitet und verzehrt werden. In Bhagavad-gita 17.8-9 heißt es:

"Speisen, die von Menschen in der Erscheinungsweise der Tugend geschätzt werden, verlängern die Lebensdauer, reinigen das Dasein und schenken Kraft, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Solche Speisen sind saftig, fetthaltig (Ghee, Butter und pflanzliche Öle), bekömmlich und erfreuen das Herz.

Zu scharfe, zu heiße, zu salzige, zu saure, beißende, brennende und zu trockene/rauhe Speisen fördern rajas und werden von Menschen geschätzt, die sich in dieser Erscheinungsweise befinden. Solche Nahrung verursacht Schmerz, Leid und Krankheit."

Zur Nahrung in der Erscheinungsweise der Unwissenheit zählen vergorene Speisen; Nahrung, die ohne Geschmack und abgestanden ist; Nahrung, die aus Speiseresten und unberührbaren Dingen (z.B. Knochen, Fleisch und andere Substanzen von toten Tieren) besteht. Eier, Pilze, alkoholische Getränke u.a. Berauschungsmittel, Tabak, Betäubungsmittel, etc. sind Substanzen, die tamo-guna im Menschen fördern und von solchen Menschen bevorzugt werden.

Ernährung und andere Handlungen in der Erscheinungsweise der Leidenschaft und Unwissenheit verursachen morbide Beeinträchtigung von vata, pitta, kapha und in der Folge entstehen Krankheit, Schmerzen und Leid.

Zu glauben, jedes der drei körperlichen doshas stehe zu einem psychischen dosha in Beziehung -- z.B. pitta zu rajas oder kapha zu tamas --, ist gewiß eine irrige Vorstellung. Nahrungsmittel und Substanzen, die kapha, vata und pitta zu sehr anregen, können tamas und rajas fördern - diese Wechselwirkung besteht, aber man kann nicht ein bestimmtes körperliches dosha einem bestimmten psychischen dosha absolut zuordnen.

KARMA - Wie Du Mir - So Ich Dir
wie Du mir - so ich dir, Leben für Leben
Karma und Reaktion, der tötliche Kreislauf

Der Zweck der Nahrung besteht darin, die Lebensdauer zu verlängern, den Geist zu reinigen und die körperliche Kraft zu erhöhen. Dies ist ihr einziger Zweck. In der Vergangenheit wählten große Ayurveda Autoritäten solche Nahrungsmittel aus, die der Gesundheit am zuträglichsten sind und die Lebensdauer verlängern, wie Milchprodukte, Zucker, Reis, Weizen, Früchte, Gemüse und Nüsse. Diejenigen, die sich in der Erscheinungsweise der Reinheit befinden, lieben solche Nahrungsmittel sehr. Andere Nahrung, zum Beispiel gebackener Mais und Melassensirup, die unzubereitet nicht sehr wohlschmeckend sind, können schmackhaft gemacht werden, wenn sie mit Milch oder anderen Nahrungsmitteln vermischt werden. Sie befinden sich dann ebenfalls in der Erscheinungsweise der Reinheit. All diese Nahrungsmittel sind von Natur aus rein. Sie sind grundverschieden von unberührbaren Dingen wie Fleisch und Alkohol. Die fetthaltige Nahrung, die im achten Vers erwähnt wird, hat nichts mit Tierfett zu tun, das beim Schlachten von Tieren gewonnen wird. Tierfett ist in Form von Milch erhältlich, die von allen Nahrungsmitteln am wundervollsten ist. Milch, Butter, Käse und ähnliche Produkte geben Tierfett in einer Form, die das Töten unschuldiger Tiere unnötig macht, und nur aufgrund einer brutalen Mentalität wird dieses Töten fortgesetzt. Die zivilisierte Methode, das notwendige Fett zu erhalten, besteht darin, es aus Milch zu gewinnen. Schlachten ist die Methode von Untermenschen. Auch das Argument, nur Fleisch enthalte das zum Leben notwendige Protein, kann nicht aufrechterhalten werden, denn Protein kann man in ausreichender Menge auch aus gespaltenen Erbsen (dhal) erhalten.

Nahrung in der Erscheinungsweise der Leidenschaft, die bitter, zu salzig, zu scharf oder übermäßig mit rotem Pfeffer vermischt ist, verursacht Leid, weil sie im Magen Schleim erzeugt, der zu Krankheit führt.

Insbesondere Nahrungsmittel, die nicht frisch sind, befinden sich in der Erscheinungsweise der Unwissenheit bzw. Dunkelheit. Jede Nahrung, die mehr als drei Stunden vor dem Essen gekocht wurde (außer prasādam, Speise, die dem Herrn geopfert wurde), befindet sich in der Erscheinungsweise der Dunkelheit. Weil diese Nahrung verwest, entströmt ihr ein schlechter Geruch, der Menschen in dieser Erscheinungsweise oft anzieht, aber diejenigen abstößt, die sich in der Erscheinungsweise der Reinheit befinden.

Speisereste dürfen nur gegessen werden, wenn sie zu einem Gericht gehören, das zuerst dem Höchsten Herrn geopfert wurde oder von dem zuerst Heilige, insbesondere der geistige Meister, gegessen haben. Ansonsten befinden sich die Reste von Nahrung in der Erscheinungsweise der Dunkelheit und erhöhen die Gefahr einer Infektion oder Krankheit. Obwohl solche Nahrungsmittel Menschen in der Erscheinungsweise der Dunkelheit sehr wohlschmeckend erscheinen, lieben Menschen in der Erscheinungsweise der Reinheit solche Nahrung nicht und berühren sie nicht einmal. Die beste Nahrung sind die Reste von Speisen, die dem Höchsten Herrn geopfert wurden. In der Bhagavad-gītā sagt der Herr, daß Er Speisen, die aus Gemüse, Mehl und Milch zubereitet seien, annehmen werde, wenn sie mit Hingabe geopfert würden; patraṁ puṣpaṁ phalaṁ toyam. Selbstverständlich sind Liebe und Hingabe für den Höchsten Persönlichen Gott das wichtigste, doch es wird auch erwähnt, daß prasādam auf eine besondere Art zubereitet werden sollte. Jede Speise, die nach den Anweisungen der Schriften zubereitet und dem Höchsten Persönlichen Gott geopfert wird, kann selbst dann noch gegessen werden, wenn sie bereits vor langer Zeit gekocht wurde, denn solche Nahrung ist transzendental. Um daher die Nahrung für alle Menschen antiseptisch, eßbar und wohlschmeckend zu machen, sollte man sie zuerst dem Höchsten Persönlichen Gott opfern.

Viele Krankheiten entstehen auf Grund falscher Ernährung und falscher Lebensweise. Es mangelt uns Menschen an Wissen über gesunde Ernährung und oft gehen wir mit unserer Gesundheit leichtfertig um. Wir unterschätzen die Tatsache, dass Gesundheit unser höchstes Gut ist.

Siehe auch: » Kochen mit der indischen Gewürzküche «

 

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